Parallele oder divergierende Wege: Der Einfluss der religiösen Erneuerungsbewegung auf die koptisch-christliche Bildung in der orthodoxen Kirche von Alexandria im 19. und 20. Jahrhundert

Abstract

In der vorliegenden Studie wird der Einfluss der koptisch-christlichen Erneuerungsbewegung auf den Religionsunterricht untersucht. Auf der Grundlage historischer Analysen von Primär- und Sekundärquellen zeigt sich, dass die Bewegung den Aufstieg der Sonntagsschulen und eine Reform der theologischen Ausbildung bewirkte. Der Religionsunterricht wurde zunehmend in das formale Schulsystem integriert. Getragen von starker Glaubenstreue bewahrte dieses Modell die koptische Identität und wehrte Missionierungsversuche ab, während es sich zugleich strategisch an westliche Bildungsformen anpasste. Innere Erweckungsdynamiken führten zu unterschiedlichen spirituellen und pädagogischen Akzenten – insbesondere in Shubrā und Giza – und formten eine heterogene Landschaft religiöser Bildung.